Unser WE Programm unterstützt Menschen in den Fabriken unserer Lieferketten darin, ihre eigenen Rechte zu erkennen und für sie einzustehen
Eigene Rechte kennen und Ansprüche formulieren
Das Ziel des WE Programms besteht darin, die Arbeitsbedingungen in unseren Lieferketten dauerhaft und selbsttragend zu verbessern. Es unterstützt unsere Produzenten, die Vorgaben unseres Social and Environmental Code of Conduct einzuhalten und darüber hinaus zu gehen.
WE basiert auf unserer Abschätzung der menschenrechtlichen Risiken in unseren Non-Food-Lieferketten und orientiert sich an den Standards der Internationalen Arbeitsorganisation ILO und internationalen Menschenrechtskonventionen.
Es konzentriert sich auf die Bereiche mit dem größten Verbesserungsbedarf:
1. Löhne und Arbeitszeit
2. Vereinigungsfreiheit und Arbeitnehmervertretung
3. Diskriminierung und sexuelle Belästigung
4. Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz
5. Moderne Sklaverei und Kinderarbeit
Worauf wir stolz sind
Unsere Ergebnisse 2020
Wie funktioniert WE genau?
Die Fabrik als Ausgangspunkt
Das WE-Programm läuft nicht nach einem festen Muster ab. Es entsteht in jeder Fabrik neu, auf Basis der Herausforderungen, die sie momentan durchläuft oder die spezifisch für ihren Sektor ist. Zu Beginn des Programms definieren die Teilnehmer die Probleme, die für sie gerade am dringlichsten sind. Sie legen so die Reihenfolge fest, in der sie die fünf Menschenrechtsbereiche bearbeiten wollen.
Das Programm läuft je Fabrik immer mindestens zwei Jahre lang; in vielen Ländern führen wir das Programm kontinuierlich fort. Das heißt: Wir achten darauf, dass mindestens alle drei Monate eine Dialogeinheit stattfindet und der gesamte Entwicklungsprozess nicht abreißt.
Vertrauensvoller Dialog
Dialog in WE heißt nicht nur, dass Menschen miteinander reden. Er ist ein strukturierter Prozess um eine „erwünschte Zukunft“ zu schaffen und fordert die Beteiligten auf, aktiv daran teilzunehmen. Um für sie ein hohes Maß an Sicherheit zu schaffen, arbeitet WE mit lokalen Teams spezialisierter Expert*innen, die diesen Prozess steuern und begleiten. Sie sind unsere WE-Facilitatoren. Wir stellen sicher, dass immer Arbeitende und Arbeitnehmervertreter sowie Fabrikmanager*innen gemeinsam teilnehmen.
Gemeinsam mit den WE-Facilitatoren setzen sie sich damit auseinander, wie ihr Arbeitsplatz und ihre Beziehungen zueinander in Zukunft aussehen sollte, anstatt ihren Blick auf die bestehenden Probleme im Hier und Jetzt zu verengen und darauf zu verharren. Dieser Ansatz eröffnet ihnen neue Wege, ihre Realität gemeinsam zu verändern. Wir unterstützen sie dabei, alle Lösungen zusammen zu erarbeiten. Der Prozess nimmt Zeit in Anspruch; gleichzeitig zeigt unsere Erfahrung, dass die Beteiligten nötige Veränderungen an ihrem Arbeitsplatz auf diesem Weg am besten in die Hand nehmen können.
Was wir gelernt und verändert haben
Start des WE Programms
Pilotphase mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
Ausbau in die Tchibo Lieferkette
Seit 2012 rollen wir das WE Programm aus. Neben den Ländern der Pilotphase Bangladesch, China, Laos und Thailand bauen wir das WE Programm auch in Äthiopien, Indien, Kambodscha, in der Türkei und in Vietnam auf. Bis Ende 2015 haben wir 323 Fabriken integriert.
Re-fokussierung
Wie bei Expansionen nicht unüblich, stellen wir zu diesem Zeitpunkt fest, dass wir beim Ausbau zwischenzeitlich zu sehr auf Quantität statt Qualität gesetzt haben: Wir rücken die menschenrechtlichen Themen und die WE Werte (Dialog, Empowerment und Co-Creation zurück in den Mittelpunkt.
Stärkung der Teams vor Ort
Wir führen die 2016 eingeleiteten Änderungen fort und setzen dabei gleichzeitig auf eine Stärkung und Vernetzung der lokalen WE Teams.