Bis 2030 wollen wir unseren CO₂-Ausstoß halbieren. Bei Lieferant*innen soll eine Reduktion um 15 % erreicht werden.

Überarbeitung der Klimabilanz

2019 haben wir die Systematik unserer Klimabilanz grundlegend überarbeitet. Bilanziert werden jetzt auch die Emissionen aller Auslandsstandorte und die Emissionen vor- und nachgelagerter Wertschöpfungsstufen, wie zum Beispiel des Kaffeeanbaus. Grundlage der Bilanz ist das Greenhouse Gas Protocol (GHG), das „Best Practice“-Reporting-Standards definiert.

2020 hat Tchibo an eigenen Standorten in Scope 1 & 2, wie zum Beispiel mit eigenen Fahrzeugen oder durch den Bezug leitungsgebundener Energie 34.773 Tonnen CO₂ emittiert. Das entspricht in etwa den jährlichen Emissionen von knapp 5.000 Bundesbürger*innen oder knapp 10.000 Langstreckenflügen zwischen Frankfurt und New York. Mit 65 % haben die Röstereien den größten Anteil an den Emissionen. Insgesamt konnten wir die Emissionen gegenüber unserem Basisjahr 2018 um 14 % reduzieren.

Basierend auf der überarbeiteten CO₂-Bilanz hat Tchibo in 2020 Klimaziele bis 2030 verabschiedet, die dazu beitragen, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Die Ziele sind von der Science Based Targets-Initiative nach der Business Ambition for 1,5°C überprüft und bestätigt worden.

Beispiele für unser Klimaschutzengagement

  • Transportmittel

    Unsere Produkte legen weite Wege zurück bevor sie in Deutschland eintreffen. Für diese Strecken nutzen wir das klimafreundlichste Verkehrsmittel, das Containerschiff. Seit Beginn der Pandemie mussten wir, aufgrund der Lieferprobleme bei unseren non-food Artikeln, leider vereinzelt auf den Verkehrsträger Flugzeug ausweichen. Der Einsatz vom Flugzeug wird sich mit abschwächenden Pandemieauswirkungen aber wieder auf ein absolutes Minimum reduzieren, sodass wir wie bei den Kaffeetransporten auch bei den NF Artikeln wieder voll und ganz auf dem Seeweg unterwegs sind.
    Statt des LKWs nutzen wir auch immer stärker den Schienenverkehr, so gelangt der Rohkaffee mit dem Zug zur Rösterei in Marki. Auch bei der Verteilung der Artikel zwischen unseren Lagerstandorten fahren nun weitere Züge.
    Im Jahr 2021 konnten wir nach monatelanger Planung nun auch unsere Hauptversorgungsrouten zwischen Bremen nach Neumarkt und Cheb (Tschechien) von der Straße auf die Schiene umstellen. Seit über zehn Jahren fährt bereits ein Zug zwischen Bremen und Neumarkt. Letztes Jahr stellten wir die Weichen für eine weitere Zugverbindung, von Bremen nach Cheb. Iterativ wurden zwei weitere Züge auf der Strecke von Norden in den Süden eingeführt. Der zweite Zug wurde im Sommer auf die Gleise gebracht, ein Dritter folgte im Dezember. Somit fahren seit Ende 2021 nun 3 Züge mit je 48 vollen Containern pro Woche von Bremen in den Süden. Die Einführung der zwei weiteren Züge reduzierte die Emissionen im Jahr 2021 um 1.000 Tonnen CO2. Auf ein gesamtes Jahr gerechnet, sparen wir mit diesem Zugkonzept den Einsatz von ca. 7.000 LKWs.
    Die in 2023 bekanntgegebene Gründung der Zero Emission Maritime Buyers Alliance (kurz ZEMBA) - gemeinsam mit unseren Mitgründern Amazon, Patagonia und dem Aspen Institute - hat zum Ziel den kommerziellen Einsatz von emissionsfreier Seefracht zu beschleunigen. Denn klimafreundliche Transportlösungen sind derzeit flächendeckend noch nicht verfügbar. 90% des Welthandels wird auf dem Seeweg transportiert. 100% unserer Kaffees und ca. 80% unserer Non Food Waren werden mit dem Containerschiff transportiert.
    Gemeinsam arbeiteten wir an der Idee, ein starkes Signal in die Schifffahrtsbranche zu senden. Noch in diesem Jahr wird durch eine Ausschreibung nach emissionsfreier Fracht Nachfragevolumen am Markt platziert und vergeben. Das Besondere daran ist: Die tatsächliche Transportleistung wird erst 2025 oder 2026 erwartet. Somit vergeben wir dieses Jahr vertraglich festgehaltenes Frachtvolumen und erwarten von den Reedereien, die Umsetzung der Transportlösung in den kommenden zwei Jahren zu entwickeln.

  • Rund um das Paket

    Zu einer nachhaltigen Logistik gehört ein umweltschonender Versand von Paketen. Deswegen werden die Emissionen unseres Paketdienstleisters DHL seit 2012 über das GoGreen-Programm kompensiert. Damit konnten in 2020 8.070 Tonnen CO₂ kompensiert werden.
    Um den Ressourcenverbrauch weiter zu senken, testen wir seit 2020 Lösungen für Mehrwegversandtüten. Aktuell sind 26.000 Mehrwegversandtüten im Umlauf, um mehr zur Wiederaufbereitung und der Häufigkeit des Einsatzes einer Tütet zu erfahren. Viele wichtige Erkentnisse werden seither aufbereitet, um eine branchenübergreifende und international einheitlicge Mehrwegtüte im Onlinehandel zu ermöglichen.

  • Non Food

    Unsere Textilproduzent*innen unterstützen wir bei der Steigerung ihrer Energieeffizienz mit dem Online-Qualifizierungstool der Carbon Performance Initiative (CPI2) — bisher haben 110 Lieferant*innen das Tool aktiv genutzt, 29 davon haben im Bereich Energie die erste Qualifikationsstufe „Bronze“ erreicht.

  • Kaffee

    Wir unterstützen Farmer*innen bei der Anpassung an den Klimawandel in unseren individuell aufgebauten Länderprogrammen sowie zusammen mit andere Unternehmen in der Initiative for coffee&climate. Zusätzlich haben unsere zertifiziert nachhaltigen Kaffees einen positiven Effekt auf den CO2-Fußabdruck.

  • Röstereien

    Ein großer Teil der Tchibo-eigenen CO₂-Emissionen entsteht während der Röstung unserer Kaffees. Daher reduzieren wir hier kontinuierlich unseren Energieverbrauch – auch mithilfe des ISO 50001-zertifizierten Energiemanagementsystems, mit dem wir in unseren Röstereien in Berlin und Hamburg arbeiten. Eine Software, die wir 2019 in der Berliner Anlage in Betrieb genommen haben, ermöglicht ein noch besseres Monitoring der Verbräuche. Darüber hinaus haben wir 20 Millionen Euro in vier energieeffiziente Röster am Standort Hamburg investiert. Der erste konnte in 2020 in Betrieb genommen werden. Mit dieser Maßnahme werden wir über 1.000 Tonnen CO₂ pro Jahr einsparen.