Brasilien: Nachhaltigen Anbau fördern

„Der brasilianische Kaffeesektor besteht aus Millionen von Kleinbäuer*innen und Farmarbeiter*innen, die ihr Bestes geben, Kaffee trotz der niedrigen Rohstoffpreise anzubauen. Konsument*innen können diese Menschen unterstützen – indem sie sich für Kaffee aus nachhaltigem Anbau entscheiden.“

Cassio Franco Moreira, Tchibo Projektmanager Brasilien

Projektziel und Aktivitäten

Umweltfreundlicheren Anbau weiter voranbringen

Mit konkreten Maßnahmen unterstützen wir dabei, Wissen über die Vorteile einer umweltfreundlichen Kaffeeproduktion zu verbreiten. Als Teil der Collective Action Initiative der Global Coffee Platform unterstützen wir die Reduktion der Nutzung von synthetischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln und helfen dabei, dass die Farmer*innen Zugang zu Schutzkleidung sowie Trainings im sachgemäßen Umgang mit den Chemikalien erhalten. Dies ist leider noch keine Selbstverständlichkeit. Bisher haben 1.000 Farmer*innen von diesen Trainings profitiert. Durch COVID-19 mussten die Aktivitäten in 2020 leider stark reduziert werden; die Trainings, die auch ohne direkten Kontakt umgesetzt werden konnten, wurden weiterhin durchgeführt.

Gemeinsam mehr erreichen

In enger Zusammenarbeit mit unseren Lieferant*innen wollen wir in einem ersten Schritt 1.400 Farmer*innen miteinander vernetzen, um gute Beispiele für nachhaltigen Anbau zu identifizieren und dieses Wissen anderen Farmer*innen zur Verfügung zu stellen. Natürlich muss das immer im Einklang mit dem Einkommen der Haushalte stehen, da anderenfalls kein Anlass besteht, den Anbau nachhaltiger zu gestalten.
 
Der Schwerpunkt liegt auf dem Schutz von Ökosystemen, der Erhöhung biologischer Vielfalt (Biodiversität) in der Anbauregion sowie auf der Verbesserung der Bodengesundheit und der Wasserqualität. Biodiversität, also die Vielfalt von Arten und Ökosystemen, und ihr Schutz durch nachhaltige Anbaumethoden spielen eine zentrale Rolle, denn intakte Ökosysteme haben auch eine positive Wirkung auf Kaffeebäume. So erhöhen sie beispielsweise den natürlichen Schutz der Kaffeepflanzen vor Krankheiten und Auswirkungen des Klimawandels. Gesunde und fruchtbare Böden können zudem nicht nur den Ertrag der Kaffeebäume, sondern auch den Geschmack des Kaffees positiv beeinflussen.

Schutz der Biodiversität hat oberste Priorität

Ginge es nach Cassio Moreira, wäre die Sache klar: „Biodiversität und ökologische Landwirtschaft – das sind elementare Faktoren von Nachhaltigkeit. Es ist so schade zu sehen, wie wenig diese Prinzipien ihren Platz in der heutigen Marktwirtschaft finden.“

Cassio ist Tchibo Vertreter in Brasilien und Projektmanager unserer dortigen Nachhaltigkeitsinitiativen. Vor allem aber ist Cassio selbst Kaffeebauer mit Leib und Seele – und stolzer Besitzer einer biozertifizierten Farm im grünen Hochland von Sul de Minas.